Energiesparend lüften
Dank Wärmerückgewinnung hohes Energiesparpotential durch die Wohnungslüftung
(djd). Rund 50 Prozent der Heizenergie wird in modernen Gebäuden für die Wiedererwärmung der Frischluft benötigt. Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung können diese Heizkosten deutlich senken. So hat eine aktuelle Studie des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) ergeben, dass sich durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in einem Einfamilienhaus im Bestand mit einer Gas- oder Ölheizung bis zu 4.000 kWh im Jahr einsparen lassen, in einem Neubau mit einer strombetriebenen Luft-Wasser-Wärmepumpe etwa 1.300 kWh im Jahr.
Bis zu 30 Prozent Kostenersparnis
Kein Wunder also, dass die Lüftungstechnik inzwischen zum Standard zeitgemäßer Haustechnik gehört und dabei sowohl im Neubau als auch in der Sanierung zum Einsatz kommen kann. Durch die manuelle Fensterlüftung geht in den kalten Monaten viel Wärme und Heizenergie verloren. Im Gegensatz dazu versorgen Lüftungssysteme die Räume automatisch mit der richtigen Menge an Frischluft und führen die verbrauchte Luft ab. Dadurch wird die CO2-Konzentration stark reduziert und auch Krankheitserreger in der Raumluft lassen sich schneller entfernen. Anlagen mit Wärmetauscher können zudem bis zu 90 Prozent der Heizwärme aus der Abluft zurückgewinnen: Die Wärme wird an einen Wärmeübertrager abgegeben und auf die einströmende, kalte Frischluft wieder überführt. „Durch diese Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und eine bedarfsgerechte Steuerung lassen sich die Heizkosten geräte- und gebäudeabhängig um bis zu 30 Prozent reduzieren“, weiß Lüftungsexpertin Barbara Kaiser vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH). Auf dem Verbraucherportal www.wohnungs-lueftung.de gibt es Informationen zu aktuellen Förderkriterien. Der Staat unterstützt Bauherren und Sanierer bei der Investition in eine Lüftungsanlage.
Keine Chance für Schimmel
Neben dem Energiespareffekt bieten Lüftungsanlagen mehr Klimakomfort im Alltag, schützen vor nervendem Straßenlärm und tragen langfristig zum Werterhalt der Immobilie bei. Bei einer übermäßigen Fensterlüftung können die Wände nämlich auskühlen, die Luftfeuchtigkeit kann kondensieren, und die feuchten Wände werden so zum idealen Nährboden für Schimmelpilze. „Aufpassen sollten Bewohner, wenn die Raumtemperatur durch weniger Heizen aufgrund der gestiegenen Energiepreise niedrig gehalten und gleichzeitig wenig gelüftet wird“, erklärt Barbara Kaiser vom BDH. „Die Unterschreitung des Taupunktes kann schnell zu ungesunder Schimmelbildung an den Wänden und speziell in den Raumecken führen.“ Dies vermeidet der regelmäßige Luftaustausch durch die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Foto: djd/Initiative Gute Luft