Repaircafes


Veröffentlicht am 11. Juni 2016 von Alex

Bei Repair Cafés handelt es sich um eine Zusammenkunft von ehrenamtlichen Helfern, bei der die Teilnehmer gemeinsam oder alleine mit anderen Teilnehmern zusammen ihre eigenen kaputten Gegenstände reparieren. An den jeweiligen Orten der Zusammenkunft sind das zur Reparatur benötigte Material sowie die dafür erforderlichen Werkzeuge vor Ort vorhanden. Dazu gehören beispielsweise das Reparaturmaterial für Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeuge, Kleidung und Vieles mehr.

Zusätzlich sind bei dieser Zusammenkunft auch ehrenamtliche Experten vor Ort, die in der Lage sind, solche Reparaturen auf unterschiedlichen Gebieten aufgrund ihrer beruflichen Vorbildung oder ihrer Fertigkeiten durchzuführen. Die Besucher von solchen Repair Cafés nehmen von Daheim die defekten Gegenstände zu der Zusammenkunft mit und versuchen im Repair Café gemeinsam mit der dort vorhandenen Fachfrau- oder –mann den Defekt oder die Beschädigung zu beheben.

Wenn man dort einen Besuch abstattet, jedoch nichts zu reparieren hat, kann man eine Tasse Tee oder Kaffee trinken und die Personen bei den Reparaturarbeiten unterstützen. Auch sind Bücher zu der Thematik Reparatur und Heimwerker-Aktionen ausgelegt. Dadurch kann man sich dort auch informieren und einiges dazulernen.

Der Gründungsgrund

Heutzutage werden gerade in den westlichen Industrieländern unzählige Gegenstände weggeworfen. Dabei sind dort eine Vielzahl von Gegenständen vorhanden, die wieder durch eine einfache Reparatur in Ordnung gebracht werden können. In unserer Wegwerfgesellschaft ist jedoch die Thematik Reparatur aus der Mode gekommen. Somit gehen auch die Kenntnisse, in welcher Form Gegenstände problemlos wieder repariert werden können immer mehr verloren. Diejenigen, die dieses Können und Wissen, vielleicht aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit noch haben, werden immer mehr in unserer Gesellschaft nicht so gewürdigt und geschätzt, wie es früher der Fall war.

Mit Hilfe der Repair Cafés soll sich dieser Zustand ändern. Hierbei findet noch ein zusätzlicher praktischer Wissenstransfer statt. Gegenstände werden auch dadurch länger genutzt und nicht sofort bei einem kleinen Mangel weggeworfen. Die zur Herstellung von neuen Gegenständen erforderliche Material- und Energiemenge wird eingespart. Das hat auch für CO2-Emissionen seine Gültigkeit. Bei der Reparatur von Gebrauchsgegenständen wird kein CO2 produziert.

Auch werden die Menschen wieder dazu befähigt, Gegenstände Wert zu schatzen. Somit tritt dann langsam eine Verhaltensänderung ein.

Die Idee dazu wurde von Martine Postma ins Leben gerufen. Die erste Veranstaltung fand am 18.10.2009 in Amsterdam statt. Frau Postma gründete danach auch eine Stiftung „Stichting Repair Café“. Durch diese Stiftung erhalten lokale Interessensgruppen im In- und Ausland professionelle Unterstützung.

Bildquelle: www.dasdenkeichduesseldorf.wordpress.com  / pixelio.de