Weihnachten nachhaltiger gestalten: Weniger Plastik, mehr Bewusstsein
Obwohl Weihnachten noch einige Zeit entfernt ist, lässt ein Blick in die Supermärkte und Discounter keinen Zweifel daran: Die festliche Jahreszeit rückt näher. Schon jetzt türmen sich weihnachtliche Süßigkeiten und bunte Dekorationen in den Regalen und viele von uns beginnen frühzeitig darüber nachzudenken: Was schenke ich dieses Jahr? Wie gestalte ich die Feiertage? Oft stehen dabei Konsum und üppige Geschenke im Vordergrund und der alljährliche Kaufrausch führt zu einer enormen Ansammlung von Plastik und unnötigem Abfall. Das Fest der Liebe könnte jedoch auch eine Gelegenheit sein, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und Weihnachten ökologischer zu gestalten. Wie kann man die Feiertage mit weniger Plastik und bewussteren Entscheidungen umweltfreundlicher machen, ohne dabei die festliche Stimmung zu verlieren?
Verpackung ohne Plastik: Kreative und umweltfreundliche Alternativen
Eine der größten Quellen von Abfall während der Weihnachtszeit ist Verpackungsmaterial. Tonnenweise Geschenkpapier – oft mit Plastikfolie beschichtet oder aus nicht recycelbaren Materialien – landen nach dem Auspacken im Müll. Dabei gibt es zahlreiche Alternativen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch stilvoll sind.
- Wiederverwendbare Stoffbeutel: Diese bieten nicht nur einen charmanten Look, sondern können vom Beschenkten auch immer wieder genutzt werden. Mit der Möglichkeit, Jutebeutel bedrucken zu lassen, entsteht zudem eine nachhaltige und persönliche Verpackungslösung.
- Zeitungen oder alte Landkarten: Eine kreative und gleichzeitig ökologische Möglichkeit, Geschenke zu verpacken. Mit etwas Garn oder einem Zweig als Dekoration sehen diese Verpackungen besonders originell aus.
- Furoshiki: Die japanische Kunst, Geschenke in Tücher zu wickeln, verbindet Nachhaltigkeit mit Eleganz. Die Tücher können später weiterverwendet werden oder selbst ein Teil des Geschenks sein.
Durch die Wahl von recycelbaren oder wiederverwendbaren Verpackungen lassen sich große Mengen Müll vermeiden und gleichzeitig ein bewusster Umgang mit Ressourcen demonstrieren.
Bewusster schenken: Weniger ist mehr
Ein weiterer Punkt, der zu einem umweltfreundlicheren Weihnachten beiträgt, ist die bewusste Entscheidung darüber, was wir verschenken. Häufig stehen am Ende der Feiertage unzählige Geschenke auf dem Gabentisch, von denen viele wenig praktischen Nutzen haben und oft aus umweltschädlichen Materialien bestehen.
Ein paar Ansätze für ökologischere Geschenke:
- Erlebnisse statt Dinge: Schenken Sie gemeinsame Zeit – sei es ein Konzert, ein Kochkurs oder ein Ausflug in die Natur. Solche Erlebnisse schaffen bleibende Erinnerungen und sind ressourcenschonender als materielle Geschenke.
- Selbstgemachtes: Selbst gebackene Kekse, eingelegtes Gemüse oder handgemachte Seifen kommen von Herzen und sind eine nachhaltige Alternative zu Massenware.
- Upcycling-Geschenke: Schenken Sie Gegenstände ein zweites Leben. Aus alten Materialien wie Holzresten, Stoffen oder Glasflaschen lassen sich einzigartige Geschenke kreieren, die nicht nur ökologisch, sondern auch persönlich sind.
So kann Weihnachten nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch persönlicher gestaltet werden – schließlich ist der Gedanke hinter einem Geschenk wichtiger als dessen monetärer Wert.
Weihnachtsbaum: Nachhaltig oder verzichtbar?
Ein echter Weihnachtsbaum gehört für viele zum Fest einfach dazu. Doch der Gedanke, einen Baum zu fällen, der nach wenigen Wochen entsorgt wird, ist nicht gerade umweltfreundlich. Auch Kunstbäume aus Plastik sind oft keine bessere Alternative, da sie meist unter hohem Energieaufwand produziert werden und nur selten recycelt werden können.
Es gibt jedoch nachhaltige Optionen, um das festliche Flair beizubehalten:
- Bäume im Topf: Ein Baum im Topf kann über die Feiertage im Haus stehen und anschließend im Garten eingepflanzt oder im nächsten Jahr wieder verwendet werden.
- Weihnachtsbaum leihen: Einige Anbieter vermieten mittlerweile Weihnachtsbäume. Diese werden nach den Feiertagen zurückgegeben und weiter kultiviert.
- Alternative Dekorationen: Wer ganz auf einen Baum verzichten möchte, kann kreative Alternativen nutzen. Trockene Äste, Holzgestelle oder sogar minimalistische Lichterketten können einen festlichen Look erzeugen, ohne dass ein Baum dafür gefällt werden muss.
Dekoration und Kerzen: Umweltfreundliche Alternativen für festliche Stimmung
Dekorationen sind ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit, doch auch hier sollten umweltfreundliche Materialien im Vordergrund stehen. Plastik- und Einwegprodukte haben in einem nachhaltigen Haushalt keinen Platz. Stattdessen können Dekorationen aus natürlichen Materialien wie Holz, Stroh oder Papier genutzt werden.
Tipps für nachhaltige Dekoration:
- Naturmaterialien sammeln: Tannenzapfen, Nüsse, getrocknete Orangenscheiben oder Zimtstangen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch besonders dekorativ.
- Alte Dekorationen wiederverwenden: Statt jedes Jahr neue Dekorationen zu kaufen, ist es sinnvoller, diese zu pflegen und über Jahre hinweg zu verwenden.
- Selbstgemachte Dekoration: Aus Stoffresten, Papier oder alten Materialien lassen sich kreative und umweltfreundliche Dekorationen basteln.
Auch bei Kerzen lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Viele herkömmliche Kerzen bestehen aus Paraffin, einem Abfallprodukt der Erdölindustrie, und belasten die Luft mit Schadstoffen. Umweltfreundlichere Alternativen sind Kerzen aus Bienenwachs oder pflanzlichen Wachsen, die deutlich weniger Schadstoffe freisetzen und aus erneuerbaren Quellen stammen.
Weihnachten bietet zahlreiche Möglichkeiten, um ökologische Entscheidungen zu treffen, ohne dabei auf die festliche Stimmung verzichten zu müssen – denn am Ende geht es nicht darum, Perfektion zu erreichen, sondern um ein bewussteres Weihnachtsfest, bei dem nicht der Konsum, sondern die gemeinsamen Momente im Vordergrund stehen.
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