„Green Fuels“: Neue Perspektiven für Ölheizungen
Feldversuch: Auch mit bestehenden Heizsystemen lassen sich Umweltziele erreichen
(DJD). Derzeit gibt es bundesweit rund 5,2 Millionen Ölheizungen. Die meisten stehen in Ein- und Zweifamilienhäusern in ländlichen Regionen oder am Rand von Ballungsgebieten. Aus technischen oder finanziellen Gründen lässt sich nicht jedes Haus mit Ölheizung ohne Weiteres sofort auf eine rein auf erneuerbaren Energieträgern basierende Wärmeversorgung umstellen.
So lassen sich Treibhausgasemissionen von Gebäuden mit Ölheizung effektiv reduzieren
Um die Klimaziele zu erreichen, ist es dennoch notwendig, durch effiziente und sozialverträgliche Lösungen die Treibhausgasemissionen von Gebäuden mit Ölheizung zu reduzieren. Perspektivisch ist auch mit einer Ölheizung eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung von Häusern möglich: schrittweise und unter Beibehaltung eines flüssigen Energieträgers.
Ein Dreiklang von Maßnahmen ermöglicht es, auf Grundlage bestehender Heizsysteme die Klimaziele zu erreichen: Erstens durch Effizienzsteigerungen durch den Einsatz moderner Brennwerttechnik und die Verbesserung der Gebäudedämmung. Zweitens durch die direkte Einbindung erneuerbarer Energie, etwa von Sonnenenergie – also die Erweiterung der Wärmeversorgung zu einem Hybridsystem. Und drittens perspektivisch durch den Einsatz alternativer Fuels, die das fossile Heizöl in zunehmendem Maße ersetzen.
Die Technik zur Nutzung dieser Energieträger steht bereit: Hersteller von Brennwertgeräten, Tanks und weiteren Heizungskomponenten kennzeichnen geeignete Geräte mit einem „Green Fuels Ready“-Produktlabel. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass der Einsatz alternativer Fuels funktioniert.
„Green Fuels“: Erfolgreicher Feldversuch geht in die Verlängerung
Im Rahmen eines Feldversuchs haben bereits 21 Wohnhäuser in Deutschland zwei Heizperioden mit „grünem“ Heizöl erfolgreich hinter sich gebracht. Aufgrund der positiven Ergebnisse wird das Vorhaben nun verlängert.
Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie sowie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) testen dabei in verschiedenen Regionen, wie der CO2-Fußabdruck von Heizungen, die mit flüssigen Brennstoffen betrieben werden, reduziert werden kann. Im Rahmen des Feldversuchs wurden dem Brennstoff Biokomponenten beigemischt. Der Anteil der erneuerbaren Komponenten lag bei 33 Prozent – und wird in der nächsten Stufe auf 65 Prozent erhöht. Die Überprüfung der 21 Anlagen am Ende einer Heizperiode ergab keine brennstoffbedingten Mängel oder Ausfälle.
Foto: DJD/en2x