Die PV-Anlage rechnet sich schnell
Vier wichtige Fragen und Antworten rund um das Solarsystem auf dem eigenen Dach
(djd). Mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage wollen immer mehr Haushalte unabhängig von hohen Strompreisen werden. Mit ergänzendem Stromspeicher kann man dabei eine Autarkie von bis zu 70 Prozent erzielen: Denn der grüne Strom steht auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne mal nicht scheint. Hier sind vier wichtige Fragen und Antworten rund um die Anschaffung eines Solarsystems.
Welche Voraussetzungen sind für eine PV-Anlage nötig?
„Eigentlich ist sie für alle geeignet“, erklärt Solarexperte Rouven Piontek vom Energiedienstleister EWE. Am einfachsten sei Photovoltaik in einem Einfamilienhaus umzusetzen, das man selbst bewohnt und besitzt. Komplexer werde es, wenn ein Vermieter-Mieter-Verhältnis bestehe. Fast jede Dachneigung ist mittlerweile für PV-Anlagen geeignet, sogar Flachdächer. Bei einem steilen Dach hat man im Winter mehr Erträge, weil die Sonne niedriger steht, bei einem flachen Dach fallen sie im Sommer höher aus.
Mit welchen Kosten muss man bei der Anschaffung rechnen?
Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab wie dem Baustil, der Dachfläche und der Ausrichtung. „Die durchschnittliche Anlagengröße liegt heute bei neun bis zehn Kilowatt peak (kWp) Spitzenleistung, die durchschnittliche Speichergröße bei sieben bis acht Kilowattstunden (kWh). Preislich sind wir da bei etwa 22.000 bis 25.000 Euro brutto“, so Piontek. Seit Anfang 2023 ist die Mehrwertsteuer auf die Lieferung und Installation von PV-Anlagen und Stromspeichern weggefallen. Bei EWE etwa kann man ein komplettes, individuell abgestimmtes Solarsystem kaufen. Infos gibt es unter ewe-solar.de. Statt die Technik zu erwerben, lässt sie sich auch pachten, derzeit aber nur in Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Wie schnell amortisiert sich eine PV-Anlage?
Rouven Piontek rechnet vor: Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.000 kWh hat etwa 150 Euro Stromkosten pro Monat, also 1.800 Euro im Jahr. Mit einer vergleichsweise kleinen PV-Anlage mit 4,1 kWp und 5,1 kWh Speicher könnte sich der Haushalt zu 69 Prozent unabhängig vom allgemeinen Stromnetz machen, die Kostenersparnis läge bei 1.356 Euro pro Jahr. „Bei einer Investitionssumme von angenommenen 18.000 Euro hätte sich die Solaranlage in etwa 13 Jahren amortisiert“, so Piontek.
Gibt es staatliche Förderungen?
Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Außer der Einspeisevergütung gibt es aktuell kein bundesweites Förderprogramm ausschließlich für PV-Anlagen. Wer ein energieeffizientes KfW-40-Plus-Haus baut, kann unter Umständen auch mit Zuschüssen für Photovoltaik und Speicher rechnen.
Foto: djd/EWE TEL/Getty Images/deepblue4you