Nachhaltiges Bauen: Wohnhaus mit Eisheizung im Wartburgkreis
Eis als Energielieferant für die Heizung, klingt komisch? Das dies funktionert, zeigt das Mehrgenerationenhaus von Bauherr Jürgen Dawo, Gründer des bundesweit führenden Massivhausanbieters Town & Country Haus. Bei dem neuen Haus handelt es sich um ein sogenanntes Plus-Energiehaus, das danke seiner „Eisheizung“ die Bewohner unabhängig von den Energieträgern Gas und Öl macht.
Das Plus-Energiehaus bietet Platz für vier Familien und ist „idealerweise denkbar als Mehrgenerationenhaus“, sagt Dawo. Technisches Highlight der Immobilie ist die Eisheizung, die das Heizen und Kühlen im Haus ermöglicht.
Auf ökonomische und nachhaltige Weise werden drei natürliche Energiequellen kombiniert: Sonne, Luft und Erdwärme. Spezielle Solar-Luft-Kollektoren auf dem Hausdach sammeln die Wärme von der Sonne und aus der Außenluft. Diese wird in einem mit Wasser gefüllten, unterirdischen Behälter „eingelagert“. Auch aus dem umgebenden Erdreich nimmt der Behälter Wärme auf – auch während der kalten Wintermonate, denn schon wenige Meter unter der Oberfläche herrschen konstante Temperaturen von acht bis zehn Grad Celsius.
Wasser ist eines der effizientesten und wirtschaftlichsten Speichermedien. Im Eisspeicher, wie man den unterirdischen Behälter auch nennt, wird es üblicherweise in den Sommermonaten auf Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius erwärmt. In der Übergangszeit und im Winter entzieht eine Wärmepumpe diese Energie nach und nach, um damit die Wohnräume zu beheizen.
Unter normalen Bedingungen verringert sich die Temperatur eines Speichermediums, je mehr Wärme man ihm entzieht. Sinkt dann irgendwann die Temperatur im Behälter auf den Gefrierpunkt, so macht man sich bei der Eisheizung einen besonderen Effekt zunutze: Beim Übergang von Wasser zu Eis wird sogenannte latente Wärme frei. Das entspricht pro Liter Wasser der gleichen Energiemenge, die man benötigen würde, um die selbe Menge Wasser von 0 auf 80 Grad Celsius zu erwärmen. Während also das Wasser im unterirdischen Speicher gefriert, nutzt die Anlage diese frei werdende Energie zum Heizen.
Beim Eisspeicher dauert es eine ganze Weile, bis der Inhalt vollständig vereist ist. Erst gegen Ende eines Winters wird dieser Zustand erreicht. Dann aber kann in den folgenden Sommermonaten das Eis zum umweltfreundlichen Kühlen der Wohnräume genutzt werden. Bei korrekter Auslegung der gesamten Anlage kommt es so zu einem nutzbringenden Wechsel zwischen Wasser und Eis, der das ganze Jahr über eine besonders wirtschaftliche und umweltschonende Temperierung des Hauses ermöglicht.
„Diese innovative Heiz-Kühl-Technik hat für Eigentümer und Mieter erhebliche Vorteile“, weiß Town & Country-Gründer Jürgen Dawo. Zum einen die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas sowie in der Folge der Schutz vor den absehbaren Kostensteigerungen in den nächsten Jahrzehnten. „Ein in Euro und Cent kaum zu berechnender, zugleich nicht hoch genug einzuschätzender Vorteil ist das denkbar geringe Einwirken auf Natur, Umwelt und Ökobilanz“, betont Jürgen Dawo.
Das neue Haus soll nach seiner Fertigstellung auch als Musterobjekt für Interessenten genutzt werden.
Die Idee, ein solches Haus zu bauen, entstand während der „1. Nachhaltigkeitskonferenz“, die im vergangenen Jahr Ende Mai in Eisenach stattfand. Veranstalter war die Europäische Kommunikations-Akademie für Bildung, Beratung und Projekte e. V., kurz EKA, deren Erster Vorsitzender Jürgen Dawo ist.
Den „ersten Spatenstich“ auf der Baustelle nahm Christian Hirte, MdB und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz des Deutschen Bundestages vor. In seinem Grußwort lobte er das zukunftsweisende, innovative Konzept, das in die Produktpalette von Town & Country Haus für die Zielgruppe Normalverdiener integriert wird.
Abgerundet wird das Bauvorhaben mit der Integration eines Erdkellers auf dem Grundstück. Dieser ist platzsparend und kostengünstig zugleich. Dieses sog. Mini-Farming ist der neue Trend, selbst angebautes Obst und Gemüse im Erdkeller zu lagern.
Unter einem „Mehrgenerationenhaus“ versteht man ein Eigenheim, das gleich mehreren Generationen Platz bietet. Dort können unter einem Dach Eltern, deren Kinder und auch Enkel im Familienverbund leben. „Das Wohn- und Lebensmodell der Zukunft“, glaubt Jürgen Dawo. „Letztlich auch gelebte familiäre Solidarität. Deren Bedeutung lässt sich nicht hoch genug einschätzen angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland und der Tatsache, dass ältere Menschen aufgrund einer möglichen Pflegebedürftigkeit auf die familiäre Solidarität angewiesen sind“, fügt Dawo hinzu.
„Der Bau eines Hauses ist praktisch jedes Mal auch ein Eingriff in den Naturkreislauf und beeinflusst die Ökobilanz“, erläutert Jürgen Dawo. Umso wichtiger sei es im Sinne der Nachhaltigkeit, diesen Eingriff möglichst gering zu halten und mit geeigneten Mitteln für einen Ausgleich der Ökobilanz zu sorgen. „Mittlerweile stehen uns in vielen Bereichen die technischen Möglichkeiten dafür zur Verfügung“, weiß Dawo.
Diese technischen Möglichkeiten, auf fossile Energieträger zu verzichten sowie die Umwelt zu schonen, werden beim jetzt aktuellen Bauprojekt genutzt.
Kontakt:
Town & Country Haus Lizenzgeber GmbH
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